Genussschein

Genussschein
1. Begriff: Urkunde, die Rechte verschiedener Art (vornehmlich Genussrecht am Reingewinn oder am Liquidationserlös) an einer Unternehmung unabhängig von der Rechtsform verbrieft, im Gegensatz zur Aktie, die Gesellschaftsrechte beurkundet.
- 2. Arten: G. können als  Inhaberpapiere,  Namenspapiere oder  Orderpapiere ausgegeben werden.
- Weitere Unterscheidungen: (1) Nach der Form: (a) Nominalpapier, auf bestimmte Summe lautend; (b) Quotenpapier, auf prozentualen Anteil am Gewinn oder Liquidationserlös lautend.
- (2) Nach dem Inhalt: (a) G. mit Anspruch auf Gewinnbeteiligung; (b) G. mit Anspruch auf Anteil am Liquidationserlös; (c) G. mit Anspruch auf Zahlung einer bestimmten Summe.
- 3. Ausgabe: a) G. können von Unternehmen unterschiedlicher Rechtsformen zur Kapitalbeschaffung ausgegeben werden.
- b) Die Ausgabe von einer AG darf nur auf Beschluss der Hauptversammlung mit Zustimmung von mindestens 75 Prozent des anwesenden Kapitals erfolgen (§ 221 III AktG).
- c) Die Aktionäre haben grundsätzlich ein  Bezugsrecht.
- 4. Haftung: Genussrechte können von der Haftung her als Eigenkapital oder als nachrangiges Haftkapital- und damit wirtschaftlich als Fremdkapital gestaltet sein.

Lexikon der Economics. 2013.

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